Krawatte
Die Krawatte (franz. cravate) oder Schlips, im Zusammenhang mit Uniformen auch Langbinder genannt, ist ein längliches Stück Stoff, das um den Hals mit einem speziellen Knoten gebunden zu einem Hemd getragen wird. Sie entwickelte sich ursprünglich aus der Krawattenschleife (Fliege), indem ihre Enden immer länger bis zum heutigen Langbinder geschnitten wurden. Sie wird in der Regel unter dem Hemdkragen getragen, wobei sie die Knopfleiste auf der Brust verdeckt. Die Krawatte kann mit einer Krawattennadel oder -klammer versehen werden, die zur Befestigung der Krawatte am Hemd dient.
Das Wort „Krawatte“ geht auf französisch „à la croate“ und französisch „cravate“ von deutsch (vor allem Österreich) „Krawåt“ einer mundartlichen Bezeichnung von „Kroate“ (kroatisch „Hrvat“) zurück. Sie wurde auch „croatta“ genannt.
Eine Sonderform ist der breite Krawattenschal, der – einmal locker geknotet – im offenen Hemdkragen getragen wird und das elegant-legere Markenzeichen vieler Dandys ist. Eine spezielle breite Krawatte zum Cutaway ist der Plastron.
Allgemeines
Neben Stoff (Gewebe aus Seide, Schurwolle, Baumwolle oder Polyester) gibt es Krawatten aus den unterschiedlichsten Materialien, beispielsweise aus Leder, Hanf oder Holz und sogar aus Metall, Glas oder festen Kunststoffen. Die Breite ist modeabhängig, ebenso die endlos vielen Farbkombinationen und Designs aus Streifen (in England bestimmten Regimentern, Schulen und Clubs zugeordnet), freien Mustern wie zum Beispiel Paisley oder unifarben. Traditionell gehört die Krawatte zur Herrengarderobe, wird heute aber vereinzelt auch von Frauen getragen. Hauptsächlich werden Krawatten zusammen mit einem Business-Anzug im Berufsleben getragen sowie zu feierlichen oder formellen Anlässen (z. B. Hochzeit u. a. Familienfeiern). Krawatten aus Wollstoffen und Strickkrawatten werden überwiegend zu klassischer Freizeitgarderobe wie Tweed getragen. Eine Krawatte ist etwa 145 cm lang (wird aber auch in Überlänge mit etwa 155 cm angeboten), an ihrem unteren Ende etwa zwei- bis dreimal so breit wie an ihrem oberen Ende, das nach dem Knoten hinter das sichtbare breite Ende gesteckt wird. Dem Knoten der Krawatte kommt neben ihrer Farbe und Form die wichtigste Rolle zu. Es gibt ihn in über 180 Varianten, die bekanntesten sind der Four-in-Hand, halber/voller Windsor-Knoten und der Manhattan-Knoten. Die bevorzugte Länge ist der jeweiligen Mode unterworfen. Von 1900 bis ca. 1970 blieb eine ganze Handbreit zwischen Krawattenspitze bis Gürtelschnalle frei; dies ist bis heute bei etlichen militärischen Bekleidungen beibehalten worden. Heute ist es üblich, dass die Spitze der Krawatte auf Höhe des Hosenbundes oder der Gürtelschnalle zu liegen kommt. Für besonders große oder schwere Männer gibt es die oben erwähnten Überlängen von mehr als 150 cm. Für eine lange Lebensdauer sollte die Krawatte vor jedem Tragen neu gebunden werden und nach dem Tragen sofort wieder geöffnet werden, damit sich der Stoff wieder glätten kann, daher sollte man auch nicht jeden Tag dieselbe Krawatte tragen. Je hochwertiger Seidenstoff und Einlage sind, desto einfacher und sicherer lässt sich eine Krawatte binden. Die bei manchen Krawatten am schmalen Ende sichtbare kleine Garnschlinge ist kein Verarbeitungsfehler, sondern ein Zeichen besonders sorgfältiger Verarbeitung.
Seit den 1920er-Jahren wird, begründet durch den New Yorker Schneider Jesse Langsdorf, der Stoff diagonal zur Längslinie verarbeitet, weil auf diese Weise der durch Binden und Lösen ausgeübte Zug besser vom Seidenstoff aufgenommen werden kann. Bei den meisten Krawatten wird heute der Oberstoff um eine Einlage, welche die Form vorgibt, gefaltet und dann auf der Rückseite geheftet. Selten und besonders arbeitsaufwändig sind die sogenannten „siebengefalteten Krawatten“. Sie bestehen nur aus einem quadratischen Seidentuch, dessen Diagonale die Länge der Krawatte bestimmt. Dieses Tuch wird dann siebenfach gefaltet, bis es so schmal ist, dass man es als Krawatte binden kann und die Faltung auf der Rückseite geheftet.
Hochwertige Geschäfts-Krawatten bestehen meist aus 100 % Seide oder anderen Naturfasern und werden heutzutage überwiegend von italienischen Manufakturen gefertigt. Außerdem werden Krawatten unter den Namen aller bekannten Herrenmodeanbieter hergestellt. Exklusive Krawattenhersteller in Deutschland sind z.B. Ascot in Krefeld, Edsor Kronen in Berlin und Laco in Hamburg.
Krawattenknoten

Der Krawattenknoten ist der Teil der Krawatte, der für den mechanischen Halt am Hals sorgt. Der Krawattenknoten lässt sich einteilen in die Standardknoten, wie den Windsorknoten oder den Pratt-Knoten, oder die Sonderformen, wie der Onassis-Knoten, der invertierte Knoten oder der Kreuzknoten.
Bei einigen Ausführungen findet sich unterhalb des Krawattenknotens die Krawattenfalte. Es gibt für die Krawattenfalte jedoch Gegner und Befürworter. Es bleibt somit dem Geschmack und den Vorlieben der Krawattenträger vorbehalten, ob eine Krawattenfalte zum guten Aussehen beitragen sollte oder nicht.
Quelle: Wikipedia